Eine Woche ist nun vergangen. So langsam fühlt man sich heimischer und weder die Hitze, noch das Gewusel um einen herum werden so schlimm empfunden wie am Anfang.
Wir haben einen spannenden Tag im Garuda Wisnu Kencana Cultural Park (GWK) verbracht. Der Park ist dem Gott Wisnu und seinem Reittier, dem Garuda, gewidmet. Man kann dort eine Reihe riesiger Statuen und sehr schön angelegte Gartenanlagen bewundern.
Lord of the Duckies Templeducks
Außerdem finden stündlich verschiedene Vorstellungen im Amphitheater statt. Aber erst mal eins nach dem anderen.
Der GWK ist von unserem Haus nur ca. 15 Gehminuten entfernt. Ein normaler Balinese oder Indonesier im Allgemeinen würde für die Strecke selbstverständlich ein Gojek (Motorradtaxi) nehmen oder selbst fahren. Aber gehen? Bei der Hitze? Das tun nur die verrückten Bules. 😀
Nach dem Frühstück haben wir zunächst unsere Wäsche in der hauseigenen Waschmaschine gewaschen (was hier eine Seltenheit ist) und sie dann am Pool auf die Wäscheleine gehangen. Wäsche trocknet aufgrund der klimatischen Bedingungen hier eigentlich so schnell, dass man zuschauen kann. Nichtsdestotrotz beschlossen wir, uns endlich auf die Socken zu machen, um den GWK zu erkunden.
Schon auf dem Weg zum Eingang begegneten wir dem ersten kleinen Tempelchen, den wir natürlich sofort mit unseren Duckies ablichten mussten. Auf dem Weg zum Eingang spazierten wir durch grüne Gartenanlagen mit Frangipanibäumen und etlichen Tierstatuen. Und so konnten wir die Duckies unter anderem auf einem Komodowaran ablichten.
Something wicked this way comes GWK Hirschstatue Komododuckies Crouching tiger, hidden buffalo
Am Eingang angekommen, bezahlten wir den Eintritt (125 000 IDR) und mussten uns tourimäßig ablichten lassen. Selbstverständlich wurden wir darauf hingewiesen, dass wir das Foto im Anschluss im Souveniershop kaufen könnten.
Der Eingangbereich war schon sehr schön gestaltet. So gab es ein Wasserspiel mit einer Garuda Wisnu Statue und eine Reihe von Götterstatuen. Außerdem gab es ein Wandbild, dass die Geschichte erzählte, wie der Garuda das Reittier des Gottes Wisnu wurde.
Wasserspielstatue Die Legende des Garuda Wisnu Kencana
„In einer Gegend der Insel Bali lebte ein weiser Mann namens Kasyapa. Er hatte zwei Frauen, Kadru und Winata. Obwohl er beide gleich gut behandelte, war Kadru immer voller Eifersucht und Missgunst gegenüber Winata.
Die beiden Frauen wurden mit Kindern gesegnet. So wurde Kadru mit den Drachen gesegnet, während Winata den Garuda bekam. Doch Kadru schmiedete Pläne, um Winata aus dem Kreis der Kasyapa Familie zu entfernen.
Sie wettete mit Winata, welche Farbe wohl das fliegende Pferd Ucaihswara hat. Die Verliererin der Wette sollte fortan die Sklavin der Gewinnerin werden und stets ihre Befehle befolgen. Kadru wettete, dass das Pferd schwarz sei, während Winata meinte, dass ein heiliges Pferd niemals eine andere Farbe als Weiß haben könnte.
Bevor das Pferd erschien, erfuhr Kadru durch ihre Drachenkinder, dass das Pferd tatsächlich weiß war. Sie schickte ihre Drachen aus, die ihr Gift über das Pferd versprühten und es so schwarz färbten. Kadru gewann die Wette und Winata musste ihr fortan dienen.
Der Garuda bemerkte die List der Drachen und bekämpfte sie ohne Unterlass, Tag und Nacht. Doch sie waren einander ebenbürtig. So sagten die Drachen dem Garuda, dass er seine Mutter aus der Sklaverei befreien könnte, wenn er ihnen das Tirtha Amertha, das Wasser der Unsterblichkeit, bringen würde.
Der Garuda machte sich auf die Suche nach dem Tirtha Amertha. Nach zahlreichen Abenteuern begegnete er dem Gott Wisnu, der das Tirtha Amertha besaß. Der Garuda bat den Gott um das Wasser der Unsterblichkeit und erzählte ihm, dass er es brauchte, um seine Mutter aus der Sklaverei zu befreien.
Der Gott Wisnu gab das Tirtha Amertha dem Garuda, unter der Bedingung, dass er fortan sein Reittier sein würde. Der Garuda stimmte zu und brachte das Tirtha Amertha zu den Drachen. Doch bevor sie es trinken konnte, kam der Gott Indra vorbei und nahm es an sich. Ein Tropfen hing am Gras und bei dem Versuch, ihn aufzulecken, spalteten sich die Zungen der Drachen. Und so ist es heute noch.“
Wir kamen gerade zur rechten Zeit und konnten uns im Amphitheater die Garudageschichte beim Garuda Wisnu Ballet anschauen. Mit der Geschichte im Hinterkopf konnten wir die Vorstellung genießen. Die Vorführung wurde von einem balinesischen Gamelanorchester begleitet und ein alter Mann trug die Geschichte halb singen, halb rezitierend vor.
Gamelanorchester Gamelanorchester Der „Erzähler“ Garudas Mutter Winata Winata und Kadrus Drachenkinder Der Garuda Garuda und seine Mutter Winata Ja? Ähm…keine Ahnung, wer das ist. Öhm…ja… Der Gott Wisnu Der Gott Wisnu reitet auf Garuda Marc und Dduck mit den Tänzern
Nach der Vorführung ging es dann ab in den Park. Als erstes stolperten wir über den Turtle Pond. Dann ging es hoch zum Wisnu Plaza, wo der Torso und der Kopf des Gottes Wisnu stand. Die Duckies waren natürlich immer dabei und ließen sich fleißig ablichten.
Statue im Turtle Pond
Vom Wisnu Plaza ging es zum Garuda Plaza. Und siehe da…dort lagen auch drei Eier! Perfekter Platz für die Duckies! Und so wacht nun der Garuda über unsere AbsolvEnten.
Plaza Garuda Der Garuda wacht über die Duckies
Von dort aus machten wir uns über den Lotus Pond auf den Weg zur großen Garuda Wisnu Kencana Statue. Die Statue wurde 2018 fertiggestellt und hat eine Höhe von 120 m. Sie überragt alle anderen Statuen und ist in Jimbaran von weitem sichtbar.
T-Duck vor der Garuda Wisnu Kencana Statue Wisnu auf seinem Reittier Garuda GWK Statue DIe GWK Statue von Weitem
Wir beschlossen, uns im Amphitheater noch den Barong Tanz anzusehen. Gezeigt wurde der Sunda Upasunda Barong Keris Tanz.
„In einem Königreich namens Walederi lebte König Dasapati. Er hatte zwei Söhne, die Sunda und Upasunda hießen. Ihre Kräfte und ihre Ambition die Welt zu beherrschen waren so groß, dass der Gott Indra davon hörte. Er beschloss, einen wunderschönen Engel zu schicken, der die Meditation der beiden stören und ihr Vorhaben zum Scheitern bringen sollte.“
Der Barong Barong betritt die Bühne Barong und ein Affe balinesische Tänzerin Barong
Nach einem kurzen und verspäteten Mittagssnack betrieben wir typisches Tourishopping und erstanden drei Strohhüte. Und die Jungs probierten zum ersten Mal eine junge Kokosnuss. Die Begeisterung hielt sich stark in Grenzen 😀
Wir beschlossen, uns etwas Gutes zu tun und hatten ein angenehmes, leckeres Essen im Jendela Restaurant, dass eine tolle Aussicht über Jimbaran bietet. Es war Sunset Time und so konnten wir die ersten Sonnenuntergangsfotos des Semesters machen.
Wir waren definitiv nicht „on diet“ Libelle am Teich AbsolvEnten am Teich Bull-Duck übt das Schwimmen Die Jungs genießen die Aussicht Blick über Jimbaran Nasi Goreng Kampung First sunset pic on Bali Jimbaran Sunset
Um halb sieben gingen wir dann wieder zum Lotus Pond, wo der Kecak Dance aufgeführt wurde. Gezeigt wurde wieder die Geschichte des Garuda.
„Der Kecak, auch Ketjak, Ketjack oder Ketiak, ist ein balinesisches Tanzdrama, bei dem 50 bis 100 männliche, mit einem schwarz-weiß-karierten Lendenschurz bekleidete Tänzer zum Einsatz kommen, die antiphon im Chor mit einem Solosänger Verse vortragen, die auf Elementen des indischen Epos Ramayana basieren.
Sie bilden sitzend oder stehend einen Kreis und verkörpern das mythologische Affenheer, die Helfer des Prinzen Rama. Mit wechselndem Tempo und Lautstärke rufen sie „Kecak Kecak Cak-a-Cak“ während sie mit Armen und Händen beschwörende Bewegungen ausführen.“ ~Wikipedia
Kecak Wisnu Kecak Garuda und Winata Statuen im GWK
Auf dem Heimweg erstand Marc noch sein heißgeliebtes Martabak. Er konnte das erste Mal sehen, wie es zubereitet wird. Martabak kann sowohl herzhaft, als auch süß gegessen werden. Wir bevorzugen die Variante mit Schokostreuseln, Erdnüssen und Käse. Da Marc Kalorien ja einfach instant verbrennt, müssen wir uns kaum Gedanken darüber machen, dass er Bali eventuell als Kugel verlässt.
Der Tag war ereignisreich und wir fielen mehr oder weniger in die Betten. Bali hat noch so viel zu bieten. Der nächste Tag wurde komplett am hauseigenen Pool verbracht. Energie auftanken, zur Ruhe kommen und ein bissl zocken. Oder auch etwas mehr in Jan’s Fall. 😀
